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Platzdruck

Prüfbedingungen: Der Versuch wird einzeln für jeden Prüfling durchgeführt. Dieser wird im Prüfstand montiert. Danach wird der Prüfdruck stetig bis zur Zerstörung des Prüflings erhöht, was einen plötzlichen Druckabfall zur Folge hat.
An den meisten Prüflingen erfolgt dies wegen der Dehnung des Stutzens am Einschraubgewinde, wodurch die Kontaktfläche der stirnseitigen Gewinde-Abdichtung abhebt.

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Eine Ausnahme stellen lediglich die Ausführungen ähnlich der beistehenden Zeichnung dar. An diesen Ausführungen ergibt sich ein Platzdruck bereits bei relativ niederen Werten von etwa 1.000 bar. Die Schwachstelle stellt dabei die Wandstärke "s" dar. Diese hält keinen größeren Belastungen stand und bricht. (Für solche Ausführungen dürfte der zulässige Betriebsdruck kaum 300 bar übersteigen).
Auch die übrigen Platzversuche wurden an Prüflingen mit Einschraubgewinde BSP (G) 1/4" und stirnseitiger Gewindeabdichtung durchgeführt, wobei die verschiedenen Ausführungs-Varianten getestet wurden. 

Bei Wiederholung desselben Versuchs, indem lediglich die stirnseitig wirkende Dichtung ausgetauscht wird, reduzieren sich die maximal erzielbaren Platzdrücke von Versuch zu Versuch, wegen der eintretenden Materialermüdung.

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Die Platzversuche eignen sich auch um den Nachteil eines derzeitigen "Modetrends" hervorzuheben, der einige Hersteller dazu veranlasst, spezielle Flachdichtungen an Stelle der bewährten O-Ringe für die stirnseitige Gewinde-Abdichtung zu verwenden.
Für das Einschraubgewinde BSP (G) 1/4" setzt diese Neuerung voraus, dass der Außendurchmesser des Dichtungseinstichs von Ø 16 auf 16,6 mm vergrößert wird. Dadurch vergrößert sich die Wirkfläche zusätzlich (quadratisch zum Radius) und gleichzeitig reduziert sich entsprechend die Wandstärke. Je nach Eigenschaft des verwendeten Werkstoffs (vorwiegend Automatenstahl) tritt dort ein Bruch, oder eine  starke plastische Verformung ein, die zum Bruch der Flachdichtung führt (gemäß Foto).

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Die RAICO-Ausführung ist mit Standard-O-Ring versehen, Ø 1,78 x 12,42 / 15,98 - 70 Shore und erreicht den Platzdruck bei 3.114 bar.

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Die spezielle Flachdichtung als Schwachstelle kann auch nachgewiesen werden, indem man bei Beibehaltung des ursprünglichen Dichtungseinstichs (AD Ø 16 mm) abwechselnd einen O-Ring und eine Flachdichtung einbaut und die Messkupplung dann dem Platzdruckversuch unterzieht: Bei Verwendung eines O-Rings wird ein Platzdruck von 3.100 bar erreicht, mit Flachdichtung hingegen stellt sich ein plötzlicher Druckabfall bereits bei 2.500 bar ein!

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Alle übrigen Prüflinge weisen einen deutlich höheren Platzdruck auf, vorwiegend oberhalb 2.000 bar. Die Schwachstelle stellt offenbar der Stutzen des Einschraubgewindes dar, der wegen einer relativ großen Wirkfläche in Folge der stirnseitigen Abdichtung, einer hohen Zugbelastung ausgesetzt ist und sich dehnt, bis die Dichtung abhebt.

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